Freitag, 24. Juli 2009

erste Motorbetrachtung

Gesetern abend habe ich mir unseren neuen kleinen Freund mal etwas genauer angeschaut. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass die Maschine wohl ein Indoor-Kart angetrieben hat. Und da man als Betreiber einer Kartbahn wahrscheinlich eher keine fitten und potenten Aggregate aussortiert, befürchte ich inzwischen, dass dies keine Plug'n'Play-Lösung sein wird :-/
Zum Versand wurde das Öl abgelassen, deshalb konnte ich ihn noch nicht laufen lassen. Aber nun zu den Forschungsergebnissen.

Zuerst habe ich den merkwürdigen Rüssel am Auspuff unter die Lupe genommen.


Eine angeschraubte Dose von Pierburg, daran dann ein K&N-Miniatur-Luftfilter. Also ein Lufteingang für den Auspuff!?


Am eigentlichen Ausgang sitzt dieser nach unten gerichtete Rüssel, der Aufschrift nach eine Katalysatorpatronenaufnahme von RS, allerdings hat sich das Filtergitter schon länger verabschiedet. Sprich: es ist nur noch das Rohr übrig. Für uns nicht schlecht, weil die Abgase dann nicht direkt auf die Seiltrommel pusten, sondern erstmal nach unten weg.
Der Rüssel ist dann vermutlich als Nebenlufteinlass gedacht, die Dose könnte ein temperaturgesteuertes Ventil sein.

Der Schaumstoffeinsatz im Luftfilter hält nur noch durch das darin enthaltene Öl zusammen, bei Berührung rieselts. Unter/hinter dem Luftfilter sieht es so aus:


Schön zu erkennen der vergniddelte Gashebel. Irgendein Mechanik-Genie hat eine fette Feder an den Hebel gepunktet. (mitte oben zu sehen, geht nach links hinter den Auspuff) Diese Feder ist so stark, dass sie vermutlich nicht nur die Spannung im Gaszug halten sollte, sondern die Rückstellung des Gaspedals auch mit erledigt hat. Da das zarte Blech des Gashebels nicht dafür gedacht ist, zwischen einem Fahrerfuß und einer dicken Feder zu vermitteln, sieht es jetzt aus wie durchgekaut. Das Loch am Führungszapfen ist oval ausgenudelt und locker doppelt so groß wie vorgesehen. Gasgeben wird vermutlich noch irgendwie funktionieren, eine präzise Drehzahleinstellung wird damit aber eher nicht zu realisieren sein.

Da wir eine Antriebskette einsetzen werden, habe ich das Riemenrad von der Getriebeausgangswelle abgezogen. Offenbar war da mal das Riemenrad locker und hat die Nut ausgeschlagen:


Eher unschön, aber wird noch halten.

Meine Freude ist nun wieder etwas gedämpft, denn in die Maschine werden wir wohl erst noch etwas Arbeit stecken müssen, damit sie nicht bei der ersten Lastspitze am Wasser das schwächste Element davonfliegt. Ich verlasse mich auch nicht darauf, dass vom Vorbesitzer alle planmäßigen Wartungs- (z.B. Brennraumreinigung) und Einstellarbeiten (Ventilspiel) durchgeführt worden sind...

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